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GPS-Ortung

GPS-Tracker für Kinder – Fluch oder Segen?

Wie funktioniert die Kinderortung überhaupt?

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von GPS-Geräten auf dem Markt. Ein GPS-Tracker und eine Ortungs-App halten Sie über den Aufenthaltsort des Kindes auf dem Laufenden. Wenn Ihr Kind bereits ein Smartphone mit Datentarif hat, ist zusätzliche Hardware nicht notwendig. Die genaue Ortung ist über 33 im Weltraum positionierte Satelliten (GPS = Global Positioning System) oder über das Mobilfunknetz (GSM) möglich.

GPS-Kinder-Tracker

Für Kinder gibt es z. B. schöne und praktische GPS-Sender. B. als Anhänger für den Schulranzen oder als smarte Kinder-Tracker-Uhr für das Handgelenk. Dank der integrierten SIM-Karte können die Eltern erfahren, wo sich das Kind gerade aufhält oder über einen Alarmknopf sofort über einen Notfall informiert werden. Bei smarten Uhren wie der Apple Watch ist die Kommunikation auch über ein integriertes Mikrofon möglich. Die Kosten für GPS-Tracker liegen zwischen 30 und 150 Euro. Aber Vorsicht: Berücksichtigen Sie immer mögliche Zusatzkosten für notwendige Apps und SIM-Karten!

Kinder per App tracken

Prinzipiell sind keine zusätzlichen Apps nötig, um ein Kind per Smartphone zu orten, da alle aktuellen Geräte diese Funktion bereits im Betriebssystem integriert haben. Allerdings bieten Ortungs-Apps, die Eltern und Kinder auf ihren Handys installieren, oft zusätzliche Funktionen. Die meisten Apps können über sogenanntes Geofencing automatisch melden, wenn das Kind zum Beispiel zu Hause oder in der Schule angekommen ist oder einen bestimmten räumlichen Bereich wie den Spielplatz oder den Schulweg verlässt. Der jeweilige Aufenthaltsort oder Weg wird auf virtuellen Karten angezeigt. Die Apps für iOS oder Android sind in der Basisversion oft kostenlos und können mit optionalen In-App-Käufen um weitere Funktionen erweitert werden.

Standortbestimmung ohne Internet

Was ist, wenn ich unterwegs kein Internet habe – oder die Internetverbindung des Trackers nicht aktiv ist? Dann ist die Ortung leider nicht möglich. Aber: Wenn das Kind ein Handy hat, können Apps (z. B. Google) den Standort trotzdem aufzeichnen und nachträglich zugänglich machen. So können Sie theoretisch auch später noch nachvollziehen, wo sich Ihr Kind aufgehalten hat. Dies ist bei den meisten Trackern nicht möglich.

Vergessen Sie nicht: Technik ist oft Segen und Fluch zugleich. Eine vollständige Kontrolle ist beim Tracking des Kindes einfach nicht möglich. Hören Sie also lieber auf Ihr Bauchgefühl – es ist oft zuverlässiger als jede GPS-Kinderortung.

Ist es legal, Kinder zu orten?

Der Paragraph 1626 des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches besagt, dass Eltern sowohl die Pflicht als auch das Recht haben, für ihr minderjähriges Kind zu sorgen. Aus rechtlicher Sicht ist die Ortung des Kindes noch eine Grauzone, da das Kind auch das Recht auf informationelle Selbstbestimmung hat – egal wie jung es ist. Aus pädagogischer Sicht muss auch die Privatsphäre der Kinder beachtet werden. Ab einem bestimmten Alter ist es sinnvoll, dass Sie Ihre Kinder einbeziehen. Erklären Sie ihnen Ihre Beweggründe und die Vorteile, die das Tracking auch für sie im Ernstfall haben kann.

Wenn Eltern ihre Kinder quasi „überwachen“, verbirgt sich dahinter oft nicht nur ihre Urangst, sondern auch ein mangelndes Vertrauen in das Kind . Familientherapeuten stehen dem Tracking des Kindes daher kritisch gegenüber. Kinder haben ein feines Gespür. Wenn man ihnen nicht vertraut, kann das zu großer Verunsicherung führen. Und das bringt laut Psychologen leider mehr Schaden als Nutzen.

Sicherheit basiert auf Vertrauen

Auf den ersten Blick scheinen Ortungsgeräte der perfekte Begleiter für die Erfüllung der elterlichen Aufsicht und Fürsorge zu sein. Immer zu wissen, wo sich das Kind aufhält, ob seine Bewegungen von der Norm abweichen und ob ein Eingreifen notwendig ist, kann beruhigend wirken. Die Technik allein kann jedoch keine absolute Sicherheit garantieren. Sie ersetzt nicht das vertrauensvolle Gespräch. Kinder brauchen sie, um mögliche Unsicherheiten anzusprechen, die sie auf Risiken hinweisen.

Klare Absprachen treffen – Kinder befähigen

Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. Der beste Schutz für Kinder ist, ihre Persönlichkeit zu stärken. Pädagogen beklagen, dass überfürsorgliche Eltern die Autonomie ihrer Kinder einschränken. Gemeinsam müssen sinnvolle Vereinbarungen getroffen werden, die das Unterwegssein der Kleinen regeln. Eine souveräne Vorbereitung auf potenziell unsichere Situationen ist besser als jede Technik, die scheitern kann. Kinder profitieren enorm von mehr Vertrauen und Gelassenheit. Angemessene Freiräume geben ihnen Sicherheit und die Chance, ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Ein GPS Tracker für´s Kind kann helfen, dass Sie Ihrem Alltag beruhigt und ohne Sorgen nachgehen können

Selbstbeherrschung statt Kontrolle

In Zeiten der voll kontrollierten Erziehung müssen wir als Eltern lernen, einen Schritt zurückzutreten. So bequem es ist, per Handy alles unter Kontrolle zu haben, so sehr müssen wir uns daran gewöhnen, dass dies keine Garantie für Sicherheit sein kann und in die Freiheit des Kindes eingreift. Wir müssen uns selbst disziplinieren und unseren Kindern ihre eigene Freiheit des Erlebens zugestehen. Diese Form der Selbstbeherrschung wird viele von uns sicherer machen.

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